Entlang der Stuttgarter Straße liegen intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen sowie das größte Gewerbegebiet der Stadt Fellbach. Wir stellen uns folgenden Fragen und Aufgaben:
Neue Ideen für Gewerbegebiete
Das bestehende Gewerbegebiete gleichen sich vielerorts: Wenig Grünflächen und eine hohe Versiegelung, kaum Aufenthaltsqualitäten und eine geringe bauliche Dichte prägen das Bild. Ressourcen wie Wasser, Energie oder Wärme werden selten in Kreisläufen geführt. Flächen werden kaum nutzungsgemischt genutzt. Diese Situation findet sich nicht nur in Fellbach: Bestehende Gewerbegebiete machen rund 18% der Siedlungsfläche Deutschlands aus - das sind rund 500.000 Hektar! Eine zukunftsorientierte Bestandsentwicklung stellt damit eine enorme Herausforderung, aber auch ein großes Potential dar. Das Fellbacher IBA’27-Projekt will daher beispielhaft Lösungen aufzeigen, wie sich bestehende Gewerbegebiete in nachhaltige, produktive und zugleich multifunktionale Standorte entwickeln lassen.
Wie geht urbane Landwirtschaft der Zukunft?
Auch die urbane Landwirtschaft steht in prosperierenden Metropolräumen vor hohen Herausforderungen. Anbauflächen nehmen ab, der Klimawandel führt zu Einbußen und globalisierte Lieferketten erhöhen den CO2-Ausstoß wie auch den wirtschaftlichen Konkurrenz druck. Zudem nehmen Nutzungskonflikte - beispielsweise zwischen Freizeitaktivitäten, Artenschutz und landwirtschaftlicher Produktion zu. Doch lässt sich in diesem Kontext eine rasant wachsende Weltbevölkerung, die inzwischen überwiegend in urbanen Räumen lebt, nachhaltig versorgen? Welche Rolle kann und muss urbane Landwirtschaft zukünftig einnehmen? Wie sehen Zukunftsperspektiven aus? Fragen, die wir im Rahmen des Fellbacher IBA‘27-Projekts beispielhaft ausloten.
Sind Synergien der Schlüssel zum Erfolg?
Können bestehende Gewerbegebiete und die nahegelegene urbane Landwirtschaft voneinander profitieren und so den Standort Fellbach stärken? Auch dieser Frage gehen wir im IBA’27-Projekt nach. Dabei geht es v.a. darum, Kreisläufe zu schließen und so Synergien zu schaffen: Durch die hohe Versiegelung kann Starkregen im Gewerbegebiet beispielsweise kaum versickern. Dagegen gibt es in der Landwirtschaft einen zunehmenden Bedarf an Wasser. Gewächshäuser müssen meist aufwändig beheizt werden – vielleicht künftig mit der Abwärme, die beim produzierenden Gewerbe entsteht? Und könnten zudem Gebäude in den Gewerbegebieten aufgestockt werden, u.a. für die Anpflanzung von Sonderkulturen? Diesen und anderen Fragestellungen gehen wir nach – auch mit Ihrer Unterstützung.